Niels Bouman

Die Magie des Schnitts

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4 Minuten

Unser Meister-Cutter erzählt von seinem Prozess

Warum der Schnitt so wichtig ist? Durch die Aneinanderreihung von Bildern entsteht die Dramaturgie des Films und durch eine Vielzahl an Werkzeugen werden Dynamiken sowie Emotionen vermittelt. Der Weg zum fertigen Film beginnt bei Oxygen immer mit dem Interview – dem Herzstück der Produktion – doch erst der Schnitt der Interviewpassagen und der dazugehörenden Filmsequenzen haucht ihm Leben ein. 

Das Interview gibt die Richtung vor



Zunächst schaffen wir eine ruhige, professionelle Atmosphäre, um das Interview optimal in Szene zu setzen. Danach liegt das gesamte Material vor mir und die Suche nach den besten Momenten beginnt: Welche Aussage bringt es auf den Punkt? Welches Statement berührt? Wann ist die Person besonders authentisch? Schritt für Schritt destilliere ich aus 30 Minuten Gespräch zwei Minuten prägnanten Inhalt. Es braucht Geduld: erst auf 10 Minuten kürzen, dann auf 5, bis der Kern steht. 

Musik verstärkt das Erlebnis



Der nächste Schritt ist die Musik. Sie muss nicht nur zu den Bildern, sondern auch zur Stimme und Sprachmelodie der interviewten Person passen. Ich will ein bestimmtes Gefühl transportieren: Freude, Spannung, Inspiration. Also schneide und arrangiere ich so, dass es die Dynamik des Films unterstützt: ruhige Phasen, energetische Höhepunkte und ein mitreißender Abschluss. Jedes Element muss am richtigen Platz sein, die Komposition soll im Einklang mit dem Film enden.

Filmsequenzen erwecken den Film zum Leben



Während Interview und Musik ineinanderfließen, kommt die B-Roll ins Spiel: Visuelle Details, die den Film lebendig machen. Es gibt Aufnahmen vom Produkt, Drohnenflüge und Szenen, die das Arbeitsumfeld zeigen. Diese Sequenzen werden gezielt eingesetzt, um das Gesagte visuell zu untermalen. Gleichzeitig passen wir die Farbgebung an: Da unterschiedliche Einstellungen oft unter verschiedenen Lichtverhältnissen gedreht wurden, ist die Farbkorrektur essenziell. Ich verschiebe Regler, passe Kurven an und optimiere Hauttöne und Markenfarben, bis alles wie aus einem Guss wirkt.

Der Ton rundet das Erlebnis ab



Auch der Ton erfordert besondere Aufmerksamkeit. Trotz guter Aufnahme schleichen sich Störgeräusche ein, die entfernt werden müssen: Kratzen, Fiepen, Dröhnen. Dann passe ich die Klangstruktur an: Mitten, Höhen und Tiefen werden verschoben, bis die Stimme kraftvoll und klar klingt. Ein paar Effekte sorgen für den zusätzlichen Feinschliff. Die Musikspur wird angepasst, um Raum für die Stimme zu schaffen, und schließlich wird alles sorgfältig gepegelt.


Das große Finale


Wenn alles zusammengefügt ist, folgt die Kür. Ich sehe den Film immer wieder durch, achte auf kleinste Details – ein Farbton hier, ein Wackler dort. Regler werden erneut justiert, die Stimme noch einmal optimiert. Am Ende wird der Film exportiert, überprüft und hochgeladen. Jetzt bleibt nur noch, die Daumen zu drücken, dass er den gewünschten Nerv trifft. 

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